Sanktuarium der Muttergottes Königin der Kaschubei in Sianowo

Das Sanktuarium ist seit dem 15. Jahrhundert das Ziel der kaschubischen Pilger, die vor der Maria-Statue für Gnaden durch Vermittlung von der Heiligen Jungfrau beten. Zur Entstehung des Sanktuariums gibt es eine wunderschöne Sage. In der Johannisnacht gingen zwei Verliebte auf Farnblüte-Suche. In der Ferne erblickten sie ein goldenes Licht im Gebüsch. Neugierig kamen sie näher und statt der Farnblüte haben sie das Figürchen der Mutter Gottes mit dem Kind gefunden. Sie entschlossen sich, das Figürchen der nächstgelegenen Kirche in Mirachowo zu schenken, weil das Dorf Sianowo damals keine Kirche hatte. Am nächsten Abend trafen sich die Beiden am denselben Ort und zu ihrem eigenen Erstaunen stellten sie fest, dass das Figürchen an seinen Fundort zurückkam. Sie brachten es noch einmal nach Mirachowo. Als das Figürchen am nächsten Tage wieder in Sianowo erschien, hielten die Dorfbewohner dieses Ereignis für ein Zeichen, dass Maria an diesem Ort Gefallen fand. 1393 hatten sie hier die Kapelle und dann die Kirche errichtet, die schon 1480 in Brand geriet. Die Maria-Statue blieb wundervoll unversehrt. Der Kult der Heiligen Maria von Sianowo verbreitete sich und mehrere Pilger wurden geheilt. Trotz den Kriegen und Seuchen, die diese Gegend im 17. und am Anfang des 18. Jahrhunderts geplagt haben, blieb die Kirche erhalten. Tragische Folgen hatte erst der Brand aus dem Jahre 1811. Das Gotteshaus ist in Flammen gegangen und die gerettete Figur der Mutter Gottes hat man in die Kirche in Strzepcz versetzt. Fünf Jahre später wurde die neue Kirche errichtet. Das Gotteshaus in Sianowo bekam den rechteckigen Grundriss. Die hölzerne Konstruktion hat man zunächst mit den getrockneten Lehmblöcken gefüllt, die später durch Ziegelsteine ersetzt wurden. Der die westliche Wand krönende Turm ist von der Dachfläche umrahmt. Im unteilbaren Inneren wurde das Presbyterium abgetrennt, indem man seitliche Räume ausgliederte. Aus der älteren Kirche haben drei Barock-Altäre die Zeitprobe bestanden. Die Wunderfigur der Madonna befindet sich im Hauptaltar hinter dem bewegbaren Gemälde der Unbefleckten Maria. An der Wand des nördlichen Schiffes wird noch eine Skulptur Mutter Gottes aufbewahrt. Sie stammt ungefähr aus dem Jahre 1500. Östlich von der Kirche befindet sich der Pilgerplatz. Er ist mit den Kreuzwegkapellen umgeben. Die in der Relief-Form von den Volkskünstlern Pommerns gestalteten Kapellen entstanden nach dem Entwurf von Edmund Zieliński.